Es war ein großer Tag für die Wissenschaft – Gestern war es bereits in allen Medien. Genau aus diesem Grund habe ich auch darüber nachgedacht, ob ich diesen Beitrag veröffentlichen soll oder nicht. Denn normalerweise trete ich nicht so gerne Themen breit, die bereits durch alle Medien durchgelaufen sind – Außer ich halte es für unbedingt erforderlich, meinen Senf dazu zu geben.
Trotz dieses derzeitigen Medienhypes darf die Information auf meinem Blog aber definitiv nicht fehlen.
Gestern wurde bekannt, dass das Teleskop „BICEP 2“ (das bedeutet „Background Imaging of Cosmic Extragalactic Polarization“) eine Gravitationswelle erfasst hat, welche aus einer Zeit unmittelbar nach dem Urknall stammt.
Zu dieser Zeit gab es eine enorm schnelle Ausbreitung des Universums – Bis zu dem Moment, an dem der Raum schließlich durchsichtig wurde. Die Wissenschaftler nennen dieses Event „Inflation“.
Albert Einstein hatte diese Gravitationswellen in seiner allgemeinen Relativitätstheorie bereits vorhergesagt – Messbar nachgewiesen werden konnten diese jedoch bislang nicht. Seit über einem Jahr hat das Teleskop nun die sogenannte kosmische Hintergrundstrahlung aufgefangen und analysiert. Diese gibt es überall im Universum und ist sogar mit relativ einfachen Mitteln nachweisbar.
Wenn man Beispielsweise einen komplett abgeschirmten Raum nimmt – sagen wir einmal einen Raum aus Blei – dort hinein ein normales Radio stellt und einschaltet, so hört man das unverkennbare Rauschen, welches normalerweise immer dann Auftritt, wenn es Interferenzen oder einfach fehlenden Empfang gibt. Das ist der Klang des Universums.
Mittels neuester Verfahren konnten nun innerhalb dieses Rauschens „Abdrücke“ ausgemacht wurden, die einst von Gravitationswellen hinterlassen wurden. Damals gab es weder Sterne noch Planeten oder Galaxien und dergleichen. Man kann also nun mithilfe dieser Abdrücke ein ungefähres Bild des damaligen Universums erstellen.
Mit diesem Experiment wurden nun sowohl die Inflation und damit der Urknall als solches als auch die Gravitationswellen zugleich wissenschaftlich belegt. Wir haben nun einen fast unwiderlegbaren Beweis in der Hand, dass es tatsächlich einen Urknall gegeben hat. Viele Gegner dieser Theorie – einschließlich der Kirchen – sollten sich nun wohl endgültig den wissenschaftlichen Beweisen fügen.
Aber wer weiß: Je mehr man sich mit de Universum beschäftigt und je weiter man sich in die Weiten des Alls bewegt und die schier unendlichen Größenordnungen begreift, desto eher drängt sich vielleicht dem ein oder Anderen die Frage auf, ob es nicht doch eine Intelligenz gibt, die dem Universum vorangegangen ist.
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