Laubbläser – Ein gefährliches Ärgernis

Laubbläser – Ein gefährliches Ärgernis

Laubbläser – Alleine der Name dieses ungeliebten Gerätes lässt bereits die Wut in vielen Menschen hoch kochen. Wie ich vor einer Weile bereits im Beitrag „Gartenterrorismus“ geschrieben habe, gehören diese Geräte meiner Meinung nach längst verboten.

Und damit stehe ich nicht alleine da – Das Internet wimmelt nur so von Petitionen die allesamt fordern, diese Geräte endlich zum alten Eisen zu legen. Notfalls über den Gesetzgeber. Doch Laubbläser sind nicht nur laut und ineffizient.

Sie sind auch in hohem Maße gefährlich, wie sich jetzt herausgestellt hat.

Vor gut einer Woche hat Christoph Behrens, zuständig für das Wissensresort der Süddeutschen Zeitung einen sehr interessanten Beitrag veröffentlicht. So schreibt er, dass nicht nur die Lautstärke der Geräte mit 112 Dezibel über der eines Presslufthammers liegt – Auch wird darauf hingewiesen, dass ab einer Dauerbelastung von 85 Dezibel permanente Hörschäden drohen!

Das Umweltbundesamt weist zudem darauf hin, dass es nicht nur Laub ist, was da durch die Gegend geblasen wird. Auch Schimmelpilze, Sporen und pulverisierter Hundekot fliegen durch die kontaminierte Atemluft in der Umgebung solcher Laubbläser und werden teils kilometerweit getragen, bis die Partikel sich wieder setzen können. Auch verursachen die Geräte schwere Schäden an der Umwelt, zerstören den Lebensraum für am Boden lebende Kleinstlebewesen und die Abgase sind nicht gut fürs Klima – Details dazu im Beitrag von Christoph Behrens.

Interessanterweise sind die Laubbläser nun seit ca. 2 Jahren vermehr im Kommen – Genau in dieser Zeit gibt es einen plötzlichen Anstieg von Atemwegserkrankungen in der Frühjahrs- und Herbstzeit. Ich dachte immer, dass es auf einmal besonders gemeine kleine Erkältungsbakterien gibt – Aber nach diesem Bericht leuchtet das ein.

Ich habe mich erst neulich mit meiner Frau darüber unterhalten, dass die Geräte weder großartig Zeit einsparen noch für sonst etwas gut sind. Die bessere Lösung wären doch Sauger. Diese Lösung ist in der Stadt Aachens schon lange bekannt. Hier fahren drei bis vier Mal im Jahr die großen gelben „Saugerautos“ vorbei und entfernen das Laub. Ja entfernen – Sie legen es nicht auf große Haufen, die dann vom erstbesten Windstoß wieder verwirbelt wird wie bei uns, so dass der Laubbläser drei bis vier mal die Woche kommen muss.

Laubsauger-300x226 Laubbläser - Ein gefährliches ÄrgernisNein, ein großer langer Schlauch an einer Kompressionskammer löst das Problem endgültig. Und die eingesammelten Blätter werden zu Mus verarbeitet, welches die Stadt anschließend zum Kompostieren nutzt. Die Trucks können – wie hier im Bild – sogar mit Biogas angetrieben werden. Also eine perfekte und vor allem dauerhafte Lösung.

Ich meine, so etwas früher auch bei uns in Essen gesehen zu haben – Es wird Zeit, dieses Konzept in ganz Deutschland wieder aufzugreifen. Die Lösung ist da – Setzt sie um, dann ist es endlich vorbei mit heißer Luft. Oder sollte ich sagen – Mit giftiger Luft?

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